Was ist eine Makuladegeneration?
Die Altersabhängige Makuladegeneration (AMD) ist eine Erkrankung der Netzhautmitte, die in ihren Spätstadien durch Sehstörungen im zentralen Gesichtsfeld gekennzeichnet ist. Wie bei vielen Krankheiten gibt es verschiedene Stadien. Bei manchen Patienten ist die AMD nur leicht ausgeprägt und das Sehvermögen ist fast normal – bei anderen kann die AMD unbehandelt zur Erblindung führen. Die Erkrankung führt allerdings nicht zu vollständiger Blindheit, da auch in fortgeschrittenem Stadium das periphere (äußere) Sehen erhalten bleibt. Das bedeutet: Man nimmt noch die Umgebung wahr und kann sich grob orientieren, im wichtigen Sehzentrum befindet sich aber ein dunkler Fleck.

Wussten Sie schon?
Die AMD ist eine der häufigsten Augenerkrankungen des älteren Menschen. Allein in Deutschland rechnet man mit 4,5 Millionen Senioren, die an AMD leiden. Durch das zunehmende Altern der Bevölkerung nimmt die Zahl der Betroffenen stetig zu.

 
Wahrnehmung mit Makuladegeneration

Wahrnehmung eines Patienten mit fortschreitender, feuchter Makuladegeneration: Links Normalbefund, Mitte zunehmende Wellenlinien (Metamorphopsien), Rechts grauer Fleck genau in der Mitte (Zentralskotom)

 

Was bemerke ich?
Bei der Makuladegeneration ist das Sehzentrum betroffen: Zunächst wirken Farben nicht mehr so intensiv, auch Kontraste werden nicht mehr gut erkannt. Später treten verzerrte Linien auf. Im späten Stadium beschreiben viele Patienten einen dichten Fleck in der Mitte, überall dort, wo man gerade hinschaut. Fixiert der Betroffene einen Gegenstand, so ist es nicht mehr möglich, ihn deutlich zu erkennen (z.B. Gesichter). Besonders kritisch ist die Lesefähigkeit, die bereits bei frühen Formen der AMD eingeschränkt sein kann. Dagegen bleibt das Gesichtsfeld, alles was wir außerhalb des Zentrums sehen, erhalten und somit auch die Orientierung. Die wichtigsten Symptome auf einen Blick:

  • Abnahme des Kontrastempfindens
  • Abnahme des Farbensehens
  • Abnahme der Anpassungsfähigkeit an veränderte Lichtverhältnisse
  • Schleichende Sehverschlechterung und der Lesefähigkeit
  • Verzerrtes Sehen (Gerade Linien erscheinen verbogen und Buchstaben verzerrt)
  • Zentraler grauer Fleck
 

Tipp:
Vergessen Sie nicht, von Zeit zu Zeit den Amsler-Test durchzuführen! Je älter Sie werden, desto öfter sollten Sie dieses Verfahren durchführen!

 

Symptome rechtzeitig erkennen: der Amsler-Test zur Selbstdiagnose
Mit einem sogenannten Amsler-Gitter lässt sich dieses verzerrte Sehen sehr gut prüfen. Dieser genial einfache Selbsttest stammt von Marc Amsler (1891 - 1968), einem Augenarzt aus der Schweiz. Bei trockener Makula sind die Linien gerade, bei einer feuchten Makula sind diese wellig und verschoben.

Amsler mit Metamorphopsien
Amsler mit Zentralskotom

Amsler-Test bei Makuladegeneration. Achten Sie auf feine Wellen oder versetzte Linien (links) als Zeichen für eine aktive feuchte Makuladegeneration. Im Endstadium kommt es zu einem zentralen Gesichtsfeldausfall (rechts).

 

Amsler GitterAnleitung zum Amsler-Test
Betrachten Sie das Gitter im normalen Leseabstand. Wer eine Lesebrille braucht, setzt sie auf. Nun bedecken Sie mit der Hand ein Auge. Schauen Sie direkt auf den schwarzen Punkt. Sind alle Linien gerade? Oder sehen Sie einen Bereich unscharf, verzerrt oder verschwommen? Dann sollten die Alarmglocken läuten. Jetzt machen Sie das Gleiche mit dem anderen Auge. Wiederholen Sie diesen Test regelmäßig. Im hohen Alter am besten täglich. Sobald Sie eine krumme Linie sehen oder ein verbogenes Quadrat – sofort zum Augenarzt. Er kann feststellen, ob Sie eine beginnende AMD haben.

 

Wer bekommt eine AMD und wann?
Da die Makuladegeneration eine Art Abnutzungserscheinung, tritt sie bei fast jedem zweiten Menschen im voranschreitenden Alter auf. Allerdings sind der Zeitpunkt des Auftretens, die Art und Ausprägung, der Zeitablauf des Fortschreitens und die Betroffenheit beider Augen außerordentlich unterschiedlich. Statistisch gesehen ist das Risiko für eine beginnende Makuladegeneration:

  • im 5. Lebensjahrzehnt (41-50 Jahre) 5 %
  • im 6. Lebensjahrzehnt (51-60 Jahre) 10 %
  • im 7. Lebensjahrzehnt (61-70 Jahre) 15 %
  • im 8. Lebensjahrzehnt (71-80 Jahre) 20 %
  • im 9. Lebensjahrzehnt (81-90 Jahre) 40 %
 

Risikofaktoren
Ob der Einzelne jemals eine AMD bekommt, wann und wie sie sich ausgeprägt, lässt sich nicht vorhersagen. Es gibt aber bekannte Risikofaktoren für das Auftreten einer AMD:

  • Alter
  • AMD in der Familie
  • Rauchen
  • Erhöhte Blutfette
  • Bluthochdruck
  • Diabetes
  • Arteriosklerose
 

Die Entstehung der AMD und ihre Verlaufsformen
Die Makula ist ein Hochleistungsorgan. Während des gesamten Lebens wirkt Licht mit seiner hohen Energie auf diese empfindliche Stelle und wird in Bildsignale umgewandelt. Die dabei entstehenden Abfallprodukte werden in einer gesunden Makula sofort abgebaut, so dass sich keine Giftstoffe unter der Makula ansammeln.
Bei einer AMD sammeln sich dagegen zunehmend Abbauprodukte, die nicht mehr schnell genug beseitigt werden können. Diese schädigen die Netzhaut und die AMD schreitet voran. Man unterscheidet zwei Formen: Die trockene und die feuchte Form der Makuladegeneration.

Gesunde Makula

Gesunde Makula ohne Ablagerungen unter der Makula. Links im Foto zeigt sich die normale Makula mit etwas dunklerer Pigmentierung. Rechts in der OCT-Schichtaufnahme regelrechter Schichtaufbau der Makula.

 

Die trockene Form der Makuladegeneration (Trockene AMD)
Bei den meisten Menschen beginnt die AMD mit der trockenen Form. Sie kommt häufig vor, mehr als drei Millionen Menschen in Deutschland sind betroffen. Durch Alterungsprozesse kommt es zunächst zu fetthaltigen Ablagerungen unter der Makula (Drusen). Diese schädigen die lichtempfindlichen Sehzellen. Glücklicherweise schreitet die trockene AMD nur sehr langsam fort, die Sehverschlechterung verläuft meist schleichend über viele Jahre. Im Spätstadium sterben jedoch die lichtempfindlichen Sehzellen und die darunter liegende Pigmentschicht (RPE) ab.

Frühe Form der trockenen AMD

Frühe Form der trockenen AMD mit Drusen. Links im Foto zeigen sich die gelblichen Drusen. Rechts in der OCT-Schichtaufnahme finden sich Höcker-förmige, wellige Erhebungen der Pigmentschicht.

Späte Form der trockenen AMD

Späte Form der trockenen AMD mit geschädigten Sehzellen und abgestorbener Pigmentschicht. Links im Foto zeigen sich abgestorbene Areale in der Makula. Rechts in der OCT-Schichtaufnahme sind ein gestörter Schichtaufbau der Netzhaut und darunter liegende Pigmentverklumpungen zu sehen.

 

Die feuchte Form der Makuladegeneration (Exsudative AMD)
Bei der feuchten Makuladegeneration entwickeln sich unter oder in der Netzhaut neue Gefäßmembranen, die zu Einblutungen neigen und aufgrund „undichter“ Blutgefäße zu einer Schwellung führen können. Die Folge ist häufig eine sich schnell entwickelnde Leseblindheit.
Die feuchte Form führt zwar schneller zu einer Verschlechterung, lässt sich aber besser behandeln.

Feuchte AMD

Feuchte AMD mit aktiver Gefäßmembran. Links im Foto zeigen sich Schwellungen und Blutungen unter der Makula. Rechts in der OCT-Schichtaufnahme finden sich Zysten (Wasserblasen) in der Makula und eine dicke Gefäßmembran darunter.

Klassifikation der AMD

Klassifikation der AMD. Die AREDS Klassifikation ist die derzeit gültige Stadien-Einteilung der AMD und gibt Hinweise auf Vorbeugung, Prognose und mögliche Therapie

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neu-Innovative Therapien im Makulazentrum Saar

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Viele unserer Publikationen (Peer-Review) belegen: Das Forscherteam unserer Augenklinik beschäftigt sich intensiv mit der wissenschaftlichen Weiterentwicklung von innovativen Behandlungsverfahren.

 

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Wir haben mehrere Forschergruppen im eigenen Reinraum-Labor, ein klinisches Studienzentrum sowie Entwicklungspartnerschaften mit renommierten Medizintechnik-Firmen und dem Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik IBMT.

 

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Wir haben uns seit vielen Jahren auf innovative und minimal-invasive Therapien spezialisiert, die deutlich schonender sind als die alten, großen Augen-Operationen sind.

 

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Mit jährlich 24.000 Operationen in sieben neuen, hochmodernen Operationssälen haben wir uns in den letzten Jahren zu einer der größten Augenkliniken in Deutschland entwickelt

 

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Jedes Jahr behandeln 37 spezialisierte Ärzte samt Pflegeteam über 50.000 ambulante und über 6.000 stationäre Patienten und führen 24.000 Augenoperationen durch. 18 Ambulanzen und Spezialsprechstunden, 3 Stationen und 7 moderne OP-Säle stehen für Sie bereit.

 

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Unser hohes Maß an Qualität wurde uns als erster Klinik im Saarland offiziell zertifiziert. Das KTQ-Siegel steht für Patientenorientierung, geprüfte Qualität und Sicherheit.